Gute Flugbilanz – durchwachsene Aussichten JHV

Gute Flugbilanz – durchwachsene Aussichten JHV

Gute Flugbilanz – durchwachsene Aussichten

Appelle an die Arbeitsfreudigkeit der Mitglieder – Bisheriger Vorstand bestätigt

In den gut fünf Stunden, welche die diesjährige Hauptversammlung des Flugsportvereins Sobernheim dauerte, hätten es auch langsamere Flugzeuge bis an die Nordsee geschafft. Der Rückblick auf eine fliegerisch ordentliche Flugsaison erfreute allerdings die über 50 Aktiven in der FSV-Vereinsgaststätte auf dem Domberg. Der Ausblick auf immer größere Schwierigkeiten, für bestimmte Aufgaben Ehrenamtliche zu finden, erfreute sie deutlich weniger. Trotz einer überraschenden Gegenkandidatur bestätigten die Flieger ihren bisherigen Vorstand in seinen Ämtern.

Der Appell des alten und neuen FSV-Vorsitzenden Bruno Rhein zu Beginn des Marathons mag so manchem in den Ohren geklungen haben: Es gelte, im Verein das Ehrenamtliche zu erhalten. Jedem müsse klar sein, dass mindestens 5000 Arbeitsstunden pro Jahr vonnöten seien, um den Flugbetrieb am Verkehrslandeplatz aufrecht zu erhalten. Das meiste geschehe hinter den Kulissen, betreffe Flugzeuge, ihre Wartung und Verwaltung, Flugleitung, Bauerhaltung, Vereinsgaststätte. Nur: Man habe inzwischen Probleme, dies alles zu leisten. Und deshalb könne es sein, dass künftig die Gaststätte an Samstagen geschlossen bleiben könne. In einem Unternehmen würde man von „Priorisierung“ sprechen…

Was Rhein so beschrieb am Beispiel seines FSV, ist das Problem vieler Vereine heutzutage. Für eine Rolle als bezahlte Dienstleister sind sie nicht gedacht – für ihre Sicherung als ideelle Gemeinschaften fehlt manchen Mitgliedern Idealismus, Engagement und Zeit. Der Flugsportverein Sobernheim steht damit nicht allein, liegt aber in einem unguten gesellschaftlichen Trend.

Dabei können sich seine fliegerischen Bilanzen des vergangenen Jahres durchaus sehen lassen. Von der Anzahl der Flugstunden war 2017 sogar das bislang beste: Die FSV-Piloten waren insgesamt 1029 Stunden in der Luft – 30 mehr als 2016. Besonders die Segelflieger zeigten sich wieder sehr aktiv mit Streckenflügen und Teilnahmen an Wettbewerben. Und auch der vor allem zur Schulung verwandte Motorsegler sammelte reichlich #Flugstunden – man zählte im Segelflug und in den Motorsparten derzeit insgesamt 28 Flugschüler. Sieben sind neu, 13 haben ihre Prüfungen bereits beendet. Eine Bilanz, welche die gesellschaftliche Bedeutung eines solchen Vereins verdeutlicht.

Sicherheit spielt da natürlich eine herausragende Rolle. Man freute sich, dass auch die vergangene Flugsaison unfallfrei verlaufen ist – bei tausenden von An- und Abflügen keine Selbstverständlichkeit. Damit dies auch so bleibt, will man auch in diesem Jahr wieder Seminare und Fortbildungen für #Piloten und Flugleiter anbieten, unter anderem eine Übung mit der Sobernheimer Feuerwehr. Dr. Felix Welker, der in seinem Amt als 2. Vorsitzender trotz eines Gegenkandidaten bestätigt wurde, brachte es dann mit Blick auf die Piloten auf den Punkt: “Üben, üben, üben!“ Nur so ließe sich im Flugbetrieb Sicherheit erzeugen.

Sicherheit – so betonte der Vereinsvorstand – müsse aber auch für Spaziergänger gewährleistet werden. Viele wüssten nicht, dass sie sich auf privatem und nicht ungefährlichem Gelände bewegten, wenn sie etwa die Piste auf dem Domberg überquerten. Wanderer und Spaziergänger mit und ohne Hund wolle man künftig mit Warnschildern und Informationstafeln auf „die rechten Wege“ führen.

Der Blick in die fernere Zukunft brachte dann den Wunsch nach einer Hallenerweiterung ans Licht: die historische Segelflughalle sei für eine Sanierung zu marode. In näherer Zukunft allerdings stehe unter anderem wieder die bislang sehr erfolgreiche Aktion „Pilot für einen Tag“ auf dem Vereinsprogramm, und zwar am 23. Juni und am 29. September 2018 – Schnupperfliegen zum Selbstkostenpreis. Anmelden könne man sich wie immer unter www.edrs.info.

Ein Problem: Sicherheit und Spaziergänger / Wanderer… Sie sollen durch Hinweisschilder und Informationstafeln auf mögliche Gefahren aufmerksam gemacht werden.