Jahreshauptversammlung 2021 – Sobernheimer Flieger starten durch mit neuem Vorstand
Wehmut, Aufbruchstimmung, Erleichterung – diese drei Gefühle beherrschten die Hauptversammlung des Flugsportvereins Sobernheim auf dem Domberg. Wehmut, weil nach 21 Jahren im Amt des Ersten Vorsitzenden Bruno Rhein den Staffelstab weitergab. Aufbruchstimmung, weil sein Nachfolger Frank Sutor zusammen mit einer vielköpfigen Vorstandschaft und Referentenmannschaft frischen Wind in den Verein bringen will. Erleichterung, weil man sich nach anderthalb Jahren der Corona bedingten Pause endlich wieder treffen konnte, um gemeinsam Bilanz zu ziehen.
„Eine Ära geht zu Ende.“ So formulierte es der Vizepräsident des Sportbundes Rheinland, Wolfgang Scheib, der Bruno Rhein die Ehrennadel des Sport-Dachverbandes überreichte. Rhein habe seinem Verein als Jugendleiter, später 18 Jahre lang als Ausbildungsleiter und schließlich 21 Jahre lang als erster Vorsitzender gedient und ihn entscheidend geprägt. Ein langer Applaus der anwesenden Vereinsmitglieder bewies, dass diese es genauso sehen. Viele Worte der Wertschätzung und Dankbarkeit folgten.
Rhein und seine Vorstandskollegen jedenfalls übergeben ihren Nachfolgern ein gut bestelltes Haus. So sei der Flugzeugpark durch die Anschaffung eines neuen Motorseglers sowie die Nachrüstung zweier Motormaschinen mit modernster Navigationselektronik aufgewertet worden und auf einem sehr guten Stand. Zwar habe die seit anderthalb Jahren dauernde Corona-Krise auch den FSV getroffen, zumal der Platz zeitweise geschlossen werden musste. „Wir sind aber noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen“, stellte Rhein mit Blick auf die zufriedenstellende Auslastung der Maschinen fest, sowohl im Motor- als auch im Segelflugbereich. Sicherheitsmaßnahmen am nördlichen Platzende seien in Eigenarbeit im vergangenen Frühjahr erledigt worden und hätten sich inzwischen als ausgesprochen effektiv erwiesen; Wanderer und Spaziergänger würden so zu ihrer eigenen Sicherheit am Betreten der Start- und Landebahn gehindert.
Zusammen mit seinen Vorstandskollegen konnte der scheidende Vorsitzende von 29 Flugschülern im Jahre 2020 berichten und von 21 Flugschülern im laufenden Jahr. Den Großteil von ihnen habe man bereits bis zum Scheinerwerb begleitet, sagte Ausbildungsleiter Dr. Thomas Rathmann. Der bisherige zweite FSV-Vorsitzende, Dr. Felix Welker, berichtete von zahlreichen Veranstaltungen zum Thema Flugsicherheit inklusive der Großübung mit der Feuerwehr Bad Sobernheim im Herbst 2020. „Flugsicherheit ist kein Zufall“, sagte er. „Wir Flieger dürfen niemals das Glück herausfordern.“ Finanziell stehe der Verein trotz einer Reihe von Investitionen gesund da, bilanzierte der scheidende Schatzmeister Stefan Kramer.
Viel Gutes zu bewahren und trotzdem Neues anzugehen hat sich Frank Sutor als neuer Vorsitzender zusammen mit dem neuen Vorstand vorgenommen. So wolle man durch eine breite Verteilung der Aufgaben unter den Vereinsmitgliedern diese aktivieren und gleichzeitig verschiedene Interessengruppen zusammenschmieden. Ein Schwerpunkt der künftigen Arbeit sei auch, Flugbegeisterte neu für den Verein zu gewinnen. Die bisherigen Aktivitäten wie etwa die Aktion „Pilot für einen Tag“ würden weitergeführt und ausgebaut. Zu den manchmal nicht genügend wahrgenommenen Aufgaben gehöre die Erhaltung der wertvollen und anspruchsvollen Infrastruktur des Flugplatzes sowie die Weiterentwicklung des Flugzeugparks. Sutors Motto: „Spaß am Fliegen fördern – Gemeinsamkeit leben – Transformation gestalten!“
Die neue Vorstandsmannschaft um Sutor – Kai Flock (Zweiter Vorsitzender), Georg Borngässer (Geschäftsführer) und Leonhard Held (Schatzmeister) – wurde mit überwältigender Mehrheit gewählt. Jonas Telschow wird als Jugendreferent den Vereinsnachwuchs betreuen.
Frank Sutors jüngster Sohn Aaron durfte sich bei dieser Hauptversammlung besonders freuen. Er konnte als bester Nachwuchsflieger der Jahre 2020 und 2021 den großen „Von der Eltz-Pokal“ entgegennehmen; eine Auszeichnung, die er sich als Streckenflieger im Jahre 2021 mit Bernd Lehmann teilt. Aaron Sutor ist mit seinen 19 Jahren der jüngste Fluglehrer des FSV, eine Besonderheit, die er seinem zwei Jahre älteren Bruder Jonathan nahm, der ebenfalls Segelfliegen lehrt.
Auszeichnungen für langjährige Mitgliedschaft im FSV erhielten Kai Flock (10 Jahre), Ingo Göritz (20 Jahre) und Hermann Fischer (30 Jahre).